Welche Themen sind förderbar?
In dieser Ausschreibung werden auch Projekte in dem Thema AI for Green gefördert. Praktika in anderen naturwissenschaftlich-technischen Themen können ebenfalls eingereicht werden.
In Ihrem eCall-Antrag wählen Sie „AI for Green“ oder die Kategorie „andere Themengebiete“ aus. Praktika im Thema „AI for Green“ müssen im eCall richtig zugeordnet werden, solange Mittel dafür vorhanden sind.
AI for Green
„Artifical Intelligence“-Technologien werden zur Bewältigung ökologischer Herausforderungen eingesetzt.
Weitere Informationen zu AI for Green finden Sie hier.
Beispiele für Praktika in AI for Green:
- Innovative Landwirtschaftssysteme
Im Fokus steht die Entwicklung von zwei innovativen Landwirtschaftssystemen. Das erste System ist ein mechanisches Hackgerät zur biologischen Unkrautentfernung innerhalb der Pflanzenreihe. Das zweite System ist ein hochpräziser Spot-Sprayer zur ressourceneffizienteren konventionellen Landwirtschaft. Beide Systeme basieren auf einem Kamerasystem mit künstlicher Intelligenz, welches Nutzpflanzen von Unkraut unterscheiden kann und somit eine optimale Versorgung der Nutzpflanzen sicherstellt. Im Rahmen des Praktikums können Schüler:innen aktiv an der Entwicklung von Prototypen teilnehmen und sind bei der Adaptierung und Optimierung der Steuerung sowie KI-Prozessen beteiligt. - Ressourcenoptimierte Verarbeitung von Holz
Zielsetzung ist, dass der Rohstoff Holz durch Nutzung von AI zu 100 % optimiert verarbeitet werden kann. Darüber hinaus sollen industrielle Anlagen weniger Stillstandzeiten haben, um somit mehr Rohstoff in derselben Zeit verarbeiten zu können. Schüler:innen sind an der Entwicklung von Steuerung, Aufzeichnung und Hardware zur automatisierten Erhebung von Daten beteiligt, um Schnittbilder zu optimieren. Vorhandene Videoaufnahmen und einzelne Clips werden für die AI aufbereitet. Die AI trifft laut Kriterien die Auswertung, um ressourceneffizient zu produzieren (Dimension, Geschwindigkeit, Taktung).
Alle anderen Themen in Naturwissenschaft und Technik
In allen naturwissenschaftlich-technischen Themen sind ebenfalls Praktikumsplätze möglich.
Beispiele für Praktika in Naturwissenschaft und Technik:
- Hybrid-Warmstart
Hybridantriebe sind eine wichtige Übergangstechnologie in der schrittweisen Umstellung zur Elektromobilität. In diesem Projekt sollen die Emissionen von sogenannten Warmstartvorgängen bei Hybrid-Verbrennungsmotoren reduziert werden. Die Schüler:innen bedienen den Motor-Prüfstand, lassen den Motor in definierten Betriebszuständen laufen und erfassen die Messergebnisse. - Embedded Systems Entwicklung
Das Praktikum findet innerhalb der Embedded Automotive Systems Group statt und fokussiert sich auf Implementierungsarbeiten im Bereich Softwareentwicklung mit C und Hardwarebeschreibung mittels VHDL (Very High Speed Integrated Circuit Hardware Description Language) für eingebettete Systeme. Besonderer Augenmerk wird auf die intensive Interaktion mit anderen Projektbeteiligten gelegt, um möglichst umfangreiches Wissen und praxisbezogene Fähigkeiten zu erhalten. - 3D-Druck Recycling
Beim 3D-Druck im Schmelzschichtverfahren fallen aufgrund von Stützmaterial und Fehldrucken große Mengen an Kunststoffabfall an. Ziel des Projekts ist es, aus solchem Abfall neues Rohmaterial für den 3D-Druck (Filament) herzustellen. Dafür werden ein Shredder und ein Filament-Extruder entwickelt und gebaut. Die Schüler:innen lernen das additive Fertigungsverfahren "Fused Deposition Modeling" kennen, setzen sich mit den Eigenschaften von thermoplastischen Polymeren auseinander und führen Versuche zur Kunststoffzerkleinerung und Kunststoffextrusion durch. - Mehrfachverwendung von Belebtschlamm
Die holzverarbeitende Industrie setzt zur Abwasserreinigung unter anderem sogenannten Belebtschlamm ein. Anstatt den Belebtschlamm nach Verwendung zu entsorgen, wird in diesem Projekt versucht, diesen ein zweites Mal zu verwenden. Dafür soll er beim Pressen von Holzwerkstoffplatten hinzugefügt werden und dabei problematische Inhaltsstoffe abbauen. Die Schüler:innen führen Laborversuche durch. Sie vermengen Holz-Rohmaterial mit dem Belebtschlamm und weiteren Zusatzstoffen in verschiedenen Varianten, um die Abbauleistung des Belebtschlamms zu optimieren. - Rohstoffe aus Pflanzen
Aus den traditionellen Kulturpflanzen Hanf, Flachs und Nessel kann eine Vielzahl an Rohstoffen gewonnen werden. Das Verarbeiten sämtlicher Komponenten dieser Rohstoffe zu Produkten wie z.B. Papier, Textilien oder Kosmetika ermöglicht eine abfallfreie Verwertung dieser Pflanzen, größere Biodiversität auf Agrarflächen und regionale Wertschöpfung mit nachhaltigen Produkten. Die Schüler:innen recherchieren zu den Eigenschaften der verschiedenen Materialien und führen im Labor praktische Materialversuche durch. - Energiesparende Software
Energieeffiziente IT ist nicht auf Hardware beschränkt. Es gibt Programmiersprachen, die einen besonders geringen Energieverbrauch versprechen. Die Schüler:innen lernen die dahinterliegenden Konzepte wie z.B. In-Memory Computing statt Disk-IO oder Caches statt CPU-Zyklen kennen. Anschließend programmieren sie kleine Anwendungen, optimieren den Code und führen Messungen durch. - Akku-Lebensdauer
Um erneuerbare Energien wie z.B. Windkraft oder Sonnenenergie kontrolliert nutzen zu können, bedarf es der Entwicklung verbesserter elektrischer Energiespeichersysteme. Im Projekt soll die Lebensdauer von Li-Ionen-Akkus erhöht werden. Die Schüler:innen analysieren Speicherzellen mit modernen 3D-bildgebenden Verfahren. Die Degradierung der Zellen bei unterschiedlichen Speicherzuständen soll ermittelt werden. Die Ergebnisse dieser Messungen sind die Basis für die Entwicklung verbesserter Speicherzellen. - Leistungshalbleiter
Leistungshalbleiter mit breitem Bandabstand ermöglichen eine signifikante Reduktion der Verluste in der Energieerzeugung, -umwandlung und -übertragung. Die Schüler:innen führen an solchen Bauelementen Stresstests durch. Dafür erlernen sie eine Skriptsprache und schreiben entsprechende Skripte, damit diese Tests automatisiert ablaufen können. - Innovations- und Reallabore
Für die Entwicklung integrierter Energiesysteme sind dezentrale regionale Aktivitäten notwendig. Innovationslabore bieten hierfür einen offenen Zugang zu Forschungs- und Innovationsinfrastruktur und ermöglichen Wissenstransfer und effiziente Zusammenarbeit bei Innovationsvorhaben. In Reallaboren werden innovative Systemlösungen und Geschäftsmodelle unter realen Bedingungen erprobt.- Zur Einbindung regionaler Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen ist die Entwicklung entsprechender Informations- und Kommunikationsformate erforderlich. Schüler:innen entwickeln (z.B. gemeinsam mit den Innovations- oder Reallabormanager:innen und regionalen Unternehmen) Konzepte zur Wissenschafts- und Technologie Kommunikation.
- Für die regionale Energiewende ist die Weiterentwicklung von Tools zur Berechnung, Simulation und zum Management von Energiegemeinschaften erforderlich, damit Bürger:innen und Unternehmen in einer Region wesentlich zum Gelingen der Energiewende beitragen können. Schüler:innen führen diesbezügliche Recherchen durch und entwickeln gemeinsam (z.B. mit den Innovations- und Reallabor Manager:innen und regionalen Unternehmen oder gemeinsam mit Initiator:innen von Energiegemeinschaften) Community Building Maßnahmen, aktivierende Befragungen – Appreciative Inquiry oder auch das Auf- und Umsetzen einer Social Media Strategie.
Tipp:
Wenn Sie nicht sicher sind, wo Sie Ihr geplantes Projekt zuordnen sollen bzw. ob es den Förderungskriterien entspricht, kontaktieren Sie bitte das Team Karriere unter der Hotline 05 7755-2222 oder per E-Mail.